40 Teilnehmer auf dem Weg zum Erzgebirgsblick

Zur Frühlingswanderung erkundet Heimatverein mit vielen Wanderlustigen die Halde Trages

Am Sonnabend, 23. April 2022 waren über 40 Personen der Einladung des Heimatvereins Kitzscher zur 21. Frühlingswanderung gefolgt. Als Treffpunkt hatten die Organisatoren der Wanderung diesmal um 13:00 Uhr den Parkplatz vor dem Feuerwehrgebäude auserkoren.

Über die ehemalige Straße nach Thierbach, jetzt im Volksmund Hundeweg genannt, vorbei am Schlossteich, ging es die Dorfstraße entlang zum Fuß der ehemaligen Hochhalde Trages. Auf dem Weg gab es vielerlei Kurzweil, Mitglieder des Heimatvereins informierten u.a. zum Schloss, den leerstehenden Häusern am und im Park sowie über die ehemalige Wochenkinderkrippe in Thierbach.

Die Wanderung entlang der Halde führt auf einem jahrzehntealten Damm zu einer 2010 errichteten Brücke. Dann folgten die Wanderer dem Weg über eine alte Bauschutthalde aus den 90ziger Jahren bis zur Betontreppe. Nach 78 Stufen am Ende der Treppe schließt sich ein Bermenweg bis zur Aussicht auf das ehemalige Kraftwerk Thierbach und weit ins Land an.

Vorbei am Erzgebirgsblick und dem Holzmann „Klaus“ ging es zum Gipfel mit Turm. Hier warteten Mitglieder des Heimatvereins bereits mit Getränken und leckeren Bratwürsten.

Alle mit dem Rad angereisten Teilnehmer hatten schon Platz genommen oder den Turm bestiegen. Bei bestem Wetter wurden die Rundumaussicht genossen.

Bei der Wanderung bestand die Möglichkeit sich an einem Quiz mit 10 Fragen zu beteiligen. Am Turm angekommen wurden die Zettel ausgewertet und die Sieger konnten die Preise entgegennehmen.

Interessant waren die folgenden Ausführungen zur Chronik der Halde. Die Entstehung begann mit dem Aufschluss des Tagebaus Espenhain 1937 und der Schüttung des Auffahrdammes ab 1938. Von 1939 bis ins Jahr 1948 erfolgte die Aufschüttung mit zwei Großabsetzern. Von 1949 bis 1959 wurde die Halde durch 9 Fließrutschungen existenziell bedrohlich für die Menschen in Trages. Ein Damm musste geschüttet, 4 Bauerngüter abgerissen und 49 Dorfbewohner ausgesiedelt werden. Mit dem Bau des Kraftwerkes Thierbach wurden ab 1968 Aschespülbecken in Richtung Trages errichtet und im Jahr 1999 wieder stillgelegt. 1999 konnte der Rundwanderweg auf der Halde eröffnet werden. Dem folgte 2002 die Errichtung des Aussichtsturmes. Der Zugang vom Ort Thierbach wurde erst 2008 freigegeben.

Die Halde hat sich zu einem belebten Ausflugsziel besonders in den schwierigen Corona – Zeiten gemausert. Bereits davor führten mehrere Touren der 7-Seen Wanderung einmal im Jahr über den Gipfel. Besonders beliebt dabei ist der Genuss eines Sonnenaufganges vom höchsten Punkt der Halde.

Leider gibt es wiederholt Zerstörungen und Vandalismus an den Einrichtungen des Wanderweges. Wir bitten alle Besucher die Mühen zum Erhalt dessen zu achten und zu schätzen.

Zuletzt gilt ein großes Danke den vielen Teilnehmern an der 21. Frühlingswanderung.

Heimatverein Kitzscher